Freitag, 26. Februar 2010

Divinum est sedare dolorem- Es ist göttlich den Schmerz zu lindern!

Seit nunmehr rund 12 Jahren unterrichten wir/ ich selbst (!) Menschen aller Altersstufen im Rückentraining. Im Büro, zu Hause, im Freien.
Jeder zweite leidet heutzutage unter Rückenbeschwerden und in jedem Training wird mir wieder bewusst, wie sinnvoll diese Arbeit ist und wie sehr man helfen kann. Nachdem ich mich nun 1998 bereits Gymnastiklehrerin und Sporttherapeutin "schimpfte", zogen ich und meine Kollegin und Mit-Gesellschafterin Frau Wosko mit unserem Orthopädischem Rückenschulschein los und befolgten die offiziellen Vorgaben zur Verbreitung der "guten Nachricht" der klassischen Rückenschule und unzähligen Firmen in NRW.

Viele kennen diese positiven und informativen Rücken-Informationen: Die Wirbelsäule hat 34 Wirbel, 5 Abschnitte, Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäule, so wie Kreuz- und Steißbein. Die größte Belastung liegt afd dem 3. und 4. Lendenwirbel und ähnliches. Sicherlich anatomisch wichtig, jedoch für den Großteil der Betroffenen zunächst nicht wirklich von Bedeutung, um aktuelle Beschwerden loszuwerden.

In der klassischen Rückenschule geht es vornehmlich darum herauszufinden an welcher Stelle sich IHR Schmerz befindet, von da aus geht es dann weiter. Nun ist es aber nicht so, dass wenn Sie zur Rückenschule kommen genau diesen Schmerz vergessen und sogar loswerden wollen? Ja-und das am liebsten noch am ersten Abend-nicht wahr!? Demzufolge hilft das somatisieren, das konzentrieren auf den momentan spürbaren Schmerz, nicht aus dem "Teufelskreis" von Verspannung, Stress, Schlaflosigleit und Verzweilflung. Im Gegenteil - hier wird Ihr momentanes Empfinden verstärkt. Dabei ist am spürbarem Schmerzpunkt direkt, in den meisten Fällen, NICHT die Ursache. Diese Feststellung ist mittlerweile in Fachkreisen auch allgemein bekannt, dennoch gibt es unter Kollegen und Orthopäden immer noch die Angebote der klassischen, somatisierenden Rückenschule-geben Sie acht!

Die "moderne Rückenschule" - so auch mittlerweile meine/ unsere Form der Rückenschule nach neuen Erkenntnissen und ebenso eigenem, ergänzendem Konzept (anteilsweise in Kooperation mit den Kassen möglich!) - sollte sich, im Gegensatz zum "Altem" mit dem Menschen als Ganzes beschäftigen.

Machen Sie sich zum Start beispielsweise eine "Haltungsuhr". Wann und wieviele Stunden am Tag sitzen Sie, gehen Sie, liegen Sie? Es sollten wenigstens insgesamt 5 Stunden leichte (Fort)Bewegung enthalten sein! Nehmen Sie sich einen einfachen Schrittzähler und steigern Sie Ihr Gesamtschrittmenge um 2000-3000 Schritte, so das Sie wenigstens täglich auf 8000 Schritte kommen (nachweislich erweisen sich 8000 Schritte täglich als lebensverlängernd).
Wann legen Sie Ihre "Pausen" ein und entspannen? Wie ist die Stimmung in Ihnen, um Sie herum? Wie schlafen Sie? Wie oft in der Woche haben Sie Zeit für sich ganz allein und das was Sie gerne tun? Wieviel Sauerstoff bekommen Sie am Tag und was essen Sie? Sie sehen sehr schnell, dass wir uns nicht wundern müssen wieviele Menschen heutzutage unter Rückenbeschwerden "leiden" und die Ursachen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst.

Bei Umfragen geben 40 Prozent der Erwachsenen an, gerade Rückenschmerzen zu haben, 62 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer berichteten im Rahmen des Gesundheitssurveys im Jahr 1998 über Beschwerden im vergangenen Jahr. Etwa zehn Prozent der Rückenschmerz-Patienten sind dauerhaft beeinträchtigt, fünf Prozent haben besonders problematische Krankheitsverläufe. Bei Rückenschmerzen gehen 60 Prozent der Betroffenen in den vorzeitigen Ruhestand, wenn sie länger als sechs Monate krankgeschrieben wurden. Nach einer einjährigen Arbeitsunfähigkeit erhöht sich dieser Anteil sogar auf 85 Prozent. Im Jahr 1998 gingen 16,7 Prozent der Frühberentungen bei Männern auf das Konto von Rücken-erkrankungen. Bei Frauen betrug der entsprechende Anteil 13,4 Prozent. (Quelle, Umfragen: "Schmerzliga")

Fazit: Rückenbeschwerden gibt es, Sie bleiben beim modernen, westlichen Lebensstil nicht aus, aber: es muss nicht chronisch werden, nicht Ihr Leben bestimmen und beeinflussen. Tut es das - setzen Sie dem Ganzen ein Ende! Werden Sie aktiv und vor allem: Kein konzentrieren mehr auf Schmerzpunkte, Unbeweglichkeit und Unwohlsein, sondern positive Einstellung, Neues ausprobieren und in jedem Fall mehr und regelmäßig leichte und Freude bereitende Bewegung. Dies ist, bei steigender Zeitnot auch am Arbeitsplatz möglich! Erkundigen Sie sich über das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Ihrer Firma oder werden Sie Initiator!

Die gesetzliche Krankenkasse erstattet Ihnen  bis zu 80 % der enstehenden Kosten eines 8-12 Wochen Kurses, in dem Ihnen von Stunde Eins an gezeigt wird, sich mit Ihrem Körper zu beschäftigen, sich selbst herauszufordern, den Schmerz mit "Achtsamkeit für das Ganze" Paroli zu bieten. Sie bekommen Übungen an die Hand - führen Sie sie mit Freude und positiven Gedanken aus. Nicht die Menge der Übungen macht es, das "Tun" ist es - lernen Sie sich kennen. Nehmen Sie sich Zeit.

"Divinum est sedare dolorem" - "Es ist göttlich, den Schmerz zu lindern" (Galen von Pergamon). Fangen Sie an - Sie werden Gefallen daran finden!

Alles Gute, Claudia Paine und das
insa Gesundheitsmanagement Team (deutschlandweit)