Donnerstag, 25. Juni 2015

BGM in der Pflege – Notwendigkeiten werden ersichtlich

Aufgrund der aktuellen Lage des gegenwärtigen Pflegemarktes, welcher ganz besonderes von der demografischen Entwicklung betroffen ist, ist es unabdingbar sich über die Gesundheitsförderung dieser Berufsgruppe Gedanken zu machen. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Anzahl der pflegebedürftigen Bevölkerung stetig ansteigt, jedoch die Anzahl der Pflegekräfte weiterhin abnimmt. Demzufolge muss der zugrundeliegende Arbeitsumfang auf das bestehende Pflegepersonal aufgeteilt werden, was bedeutet, dass auf eine Pflegekraft immer mehr Patienten kommen. Der Quotient der behandelten Fälle zur Anzahl der Vollkräfte im Pflegedienst steigt seit 1995 kontinuierlich an. Im Jahr 1995 waren es noch 48,5 Patienten pro Pflegekraft. Diese Quote hat sich auf 65,3 im Jahr 2012 erhöht. In diesem Zusammenhang wird erkennbar, dass der Krankenstand der Pflegekräfte mit 6,2% um fast ein Drittel über dem Durchschnitt aller Brachen (bundesweiter Durchschnitt: 4,8%) liegt.


Es ist bekannt, das Pflegende einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Dies zeigt sich darin, dass sie sich häufig um bettlägerige Patienten kümmern müssen. Für deren Pflege müssen ständig körperliche Anstrengungen getätigt werden, wie z.B. das Heben, Schieben und Ziehen. Durch diese hohen körperlichen Belastungen können Rückenprobleme oder sogar Muskel- und Skeletterkrankungen entstehen. Jedoch sind es nicht nur die körperlichen Belastungen, die der Pflegeberuf mit sich bringt. Hinzu kommen die vielfältigen psychischen Belastungen, wie unteranderem die hohe Verantwortung, die ständige erforderliche Aufmerksamkeit sowie der Termin- und Leistungsdruck. Zum Teil fehlt es auch an der Anerkennung der erbrachten Leistungen. Ein anderer wesentlicher Punkt ist die fehlende Unterstützung beim Umgang mit Demenz, Leid und dem Tod.

Da die Pflegekräfte auch in Zukunft eine hohe Bedeutung für das Gesundheitssystem haben werden, ist es notwendig diesen Beruf attraktiver zu gestalten. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die Einführung eines betrieblichen Gesundheitssystems, um den Belastungen, welchen die Pflegekräfte ausgesetzt sind, präventiv entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang kann als langfristiges Ziel die Verringerung des hohen Krankenstandes in dieser Berufsgruppe betrachtet werden. Daher sei nun zu prüfen wie und in welchem Umfang man die Pflegekräfte durch entsprechende Gesundheitsmanagement Programme unterstützen kann und zukünftigen Folgen aus den hohen Belastungen vorbeugen kann.


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