Donnerstag, 30. Januar 2014

Jetzt ist Schicht - gesünder in der Schichtarbeit

Arbeitszeiten zu unterschiedlichen und manchmal auch unmöglichen Tages- und Nachtzeiten führen über kurz oder lang zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Jeder der von Schichtarbeit betroffen ist, kennt sicherlich Probleme wie Appetit- oder Schlafstörungen, erhöhte Nervosität, sexuelle Probleme, Magen-Darm Beschwerden oder Depressionen. Forscher unhterscheiden bei der Betrachtung der gesundheitlichen Folgen in der Schichtarbeit das Ausmaß der Beeinträchtigung hinsichtlich einem kleinem oder einem großem Tätigkeitsspielraum. Demzufolge sind Fließbandarbeiter oder Wachtdienstpersonal deutlich mehr von Risiken betroffen als bspw. Personal aus der Gastronomie oder dem Sicherheitsdienst.
Mit welcher Hauptursache das erhöhte Gesundheitsrisiko der Schichtarbeit verankert ist, wird in der nachfolgenden Abbildung deutlich. Die Taktung der inneren Uhr, die von dem Tag-/Nachtrhythmus und der Helligkeit und Dunkelheit gesteuert wird, hat uns biologisch fest im Griff.


Je nach Verschiebung der inneren Uhr führen physiologische Beanspruchungen bei gleicher Tätigkeit zu einer Steigerung des Energieverbrauchs. Werden in der Frühschicht 100% der Leistungsenergie verbraucht, steigert sich jener sukzessive von 13% bei der Spätschicht bis hin zu 56% bei der Nachtschicht (Karazman, 1999). Eine Anpassung des Menschen an Nachtarbeit und Wechselschichten stellt demnach ein großes Problem bei Betroffenen dar. Denn während die Umwelt eine Ruhephase signalisiert, fordert der Schichtplan eine optimale Leistungsaktivität. Dauerhaft führt die gegenläufige Taktung der Arbeits- und Umgebungsuhr zu Einbußungen (wie oben aufgelistet) in der Lebens-qualität. Beispiele dafür, wie diese physischen und psychischen Gesundheitsmängel reduziert werden können, werden nachfolgendend aufgelistet.

Was vermeintlich hilft:
Kaffee zum Wachhalten. FALSCH! Denn Kaffee führt zwar kurzfristig zu einem Leistungshoch, langfristig wird dem Körper über die Insulinausschüttung Energie geraubt. Darüber hinaus bleibt Kaffee nach dem Genuss noch ungefähr 8 Stunden wirksam. Berechnen Sie demnach den Zeitabstand zur Bettzeit.
Was wirklich hilft:
Ruhiger und erholsamer Schlaf
•   Schützen Sie sich vor Lärm, störendem Licht und störender Wärme.
• Lernen Sie über Entspannungsverfahren schneller abzuschalten (Autogenes Training, Atemtraining, Muskelrelaxationstraining, etc.).
•    Halten Sie wenn möglich eine Schlafzeit von 6 Stunden ein.
Ernährungstipps für Schichtarbeiter
•    Nehmen Sie leichte Kost während der Nachtschicht-Phase zu sich um Müdigkeit durch Verdauungsprozesse zu verhindern (Gemüse, Obst, fettarmes Fleisch).
•    Um Verdauungsprobleme vorzubeugen sollten Sie mind. 4 kleinere Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Mehrere Mahlzeiten belasten den Magen weniger.
•    Trinken Sie am Tag mind. 1,5 Liter Flüssigkeit (optimal: Wasser oder Tee)
Bewegender Ausgleich
•    Versuchen Sie Bewegung in Ihre Freizeit einzubauen. Bewegung kann einerseits zu Entspannung und andererseits zu einer körperlichen und geistigen Frische führen (Laufen, Fahrradfahren, Walken, Schwimmen, etc.)
Mehr Tipps und Tricks für die Schichtarbeit auch von Ihrem Gesundheitsmanagementberater vor Ort.

Professionelles Betriebliches Gesundheitsmanagement kann entscheidend  weiterhelfen!


Das insa Gesundheitsmanagement Team wünscht eine gute Arbeitswoche.

Quellen:
Best – Europäische Zeitstudien: Schichtarbeit und Gesundheit, 2000(1).
Karazman R., Staudinger Ch.: Gesunde Arbeitszeiten im Pflegeberuf. Verlag für Gesundheits-förderung, Gamburg, 1999. 

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